Back to the roots – Unterstützung für Seenotrettung

Seit Anfang Dezember unterstützt ein Grünhelme-Team die Seenotrettungsorganisation RESQSHIP bei der Wartung ihres Schiffs Nadir auf Malta.

Von Simon Bethlehem

Der Motorsegler Nadir mit zwei Masten an Land auf der Werft in Malta.

Wird auf Malta wieder fit gemacht: der Motorsegler Nadir“ von RESQSHIP

Bonn, 07. Januar 2025 – Wenn man so will, ist Seenotrettung eine der Wurzeln der Grünhelme: Unser Gründer Rupert Neudeck hatte 1979 das Hilfskomitee Ein Schiff für Vietnam gegründet, aus dem später unsere Schwesterorganisation Cap Anamur hervorging. Mehr als 11.000 vietnamesische Geflüchtete rettete die Initiative damals im südchinesischen Meer und brachte sie nach Deutschland.

Als die Anfrage der deutschen Seenotrettungs-Organisation RESQSHIP mit Sitz in Hamburg kam, ob wir bei der Reparatur ihres Schiffes behilflich sein können, war für uns sofort klar: Das machen wir!

RESQSHIP wurde 2017 gegründet, um Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen, zu retten. Mit dem 19 Meter langen Motorsegelschiff Nadir beobachtet und dokumentiert RESQSHIP die Fluchtbewegungen auf dem Mittelmeer, ruft Schiffe zur Hilfe und rettet, wenn kein anderes, größeres Schiff in der Nähe ist.

Schleifen, streichen, Motor warten

Wie jedes Jahr überwintert die Nadir auch dieses Jahr auf Malta. In einer dortigen Werft unterstützen wir seit Anfang Dezember mit einem Grünhelme-Team aus fünf Handwerker*innen, um die Nadir für die kommenden Einsätze fit zu machen: Ein Maschinenbauer hat die Motorenwartung übernommen, eine Tischlerin und ein Zimmerer kümmern sich um die Aufarbeitung der Holzteile an Deck sowie der Fußböden, Fenster, Türen und Einbaumöbel. Ein Logistiker und ein Metallbauer arbeiten unterdessen an der Außenhaut des Stahlschiffes, die sie von Schlick befreien, entrosten, abschleifen und neu streichen.

Noch bis Mitte Januar sind wir gemeinsam mit Helfer*innen von RESQSHIP auf Malta im Einsatz. Im Februar soll die Nadir dann wieder ins Wasser gelassen werden und für die kommenden Einsätze ausrücken.

Staatliche Repressionen gegen Seenotretter

Seitdem sich die EU 2014 entschlossen hat, ihre Seenotrettung einzustellen, liegt es bei privaten Seenotrettungsorganisationen, Geflüchtete vor dem Ertrinken im Mittelmeer zu retten. Zudem hat Italiens rechtsgerichtete Regierung zahlreiche Gesetze verschärft, um Seenotrettung zu verhindern. Das führt dazu, dass Organisationen Schiffe abziehen müssen oder dass der Crew rechtliche Konsequenzen drohen.

Eine Folge: Obwohl zuletzt deutlich weniger Menschen in Italien ankamen, ist die Zahl der Toten im Mittelmeer weiterhin hoch. Laut dem Kinderhilfswerk Unicef starben vergangenes Jahr mehr als 2200 Personen bei ihrer Überfahrt nach Europa. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weitaus höher.

Mit unserer Fachexpertise hatten wir in der Vergangenheit bereits Sea-Watch unterstützt – und nun RESQSHIP. Es ist uns ein großes Anliegen, dass den Verzweifelten geholfen wird. Mit unserer Unterstützung können wir dazu zumindest einen kleinen Beitrag leisten.

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2025-01-07T21:06:23+01:00

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