Bericht von der Zeremonie am 28. Februar 2010: Es war strahlende Sonne am Morgen und Vormittag des 28. Februar, als wir um 9 Uhr morgens in die St. Francis Kirche in Buyamba gingen, wo der Generalvikar der Dözese von Masaka Msgr. Joseph Kato ein feierliches Hochamt zelebrierte.
Unser Grünhelm Floris van Dalen war derzeit dabei, das neue Design-Schild von der Patrizia Stiftung zu fixieren, das dann bei der feierlichen Eröffnung der Schule den neuen Lehrer Trakt der Schule schmückte.
Die beiden großen angekündigten Honoratioren konnten zu der Eröffnung nicht kommen: Der Bischof von Masaka Rt. Rev John Baptist Kaggwa sollte ausgerechnet am Tage der Eröffnung der Schule zu seinem (wie man im Vatikan sagt: ad limina) Besuch beim Papst erscheinen. Der Speaker des Parlamentes von Uganda konnte auch nicht zur Eröffnung da sein, er schickte seinen Stellvertreter. Dafür waren die kulturellen Darbietungen der traditionellen Musikgruppe und der Tänzerinnen von einer exorbitanten Qualität, die zu Beifallsstürmen herausforderte.
Alfred Hoschek war für die Patrizia – Kinderhaus-Stiftung gekommen, Rupert Neudeck für die Grünhelme. Das Wetter schlug allerdings zu Mittag um. Die Regenzeit forderte am Nachmittag ihren Tribut, aber die Menschen und Bürger von Buyamba mitsamt der Schülerinnen und Schüler waren sehr zufrieden, denn es gab für alle ein kostenloses üppiges Mittagessen.
Die Schule wurde ganz finanziert von der Kinderhausstiftung Patrizia in Augsburg, die die Arbeiten der Renovierung von drei bestehenden Gebäuden und den Neuaufbau von insgesamt vier Gebäuden den Grünhelmen übergeben hatten. Derjenige, der neben Thomas Just am meisten zu den Bauarbeiten mit Herz, Seele und handwerklichem Verstand beigetragen hatte, unser Fabien Sachse, konnte die Arbeiter und die Festversammlung nur noch mit einem Brief erreichen: Er schrieb seinen Mitarbeitern halb in Baganda und halb in Englisch: „My dear Umudugaf (einheimische) und Muzungu (ausländische) Arbeiter, ich bin wirklich stolz auf uns. Wir waren ganz sicher das beste Aufbau und Konstruktionsteam in ganz Süd-Uganda“. Er verwies auf seinen Kompagnon, den großen Muzungu Floris van Dalen und nannte sich in seinem Brief nur den „small“, den kleinen Muzungu. Fabien Sachse war von einer gefährlichen Dreier-Krankheit überfallen worden und musste, begleitet von Thomas Just vorzeitig nach Deutschland, wo das Tropeninstitut in Würzburg herausfand, dass er zusätzlich sich auch noch Typhus bekommen hatte. Aber Gott sei dank ist Fabien, der tatsächlich im Laufe der schweren Krankheitstage nicht weniger als 12 (!) Kilo verloren hatte, wieder auf dem heftigen Wege der Besserung, er ist bereits aus dem Krankenhaus entlassen und in den Kreis seiner Familie in Villingen-Schwetzingen entlassen worden.
Alfred Hoschek bekam ein Kaninchen und ein Huhn, Rupert Neudeck ebenfalls ein – wohlgemerkt – lebendes Huhn geschenkt. Beide bedankten sich für ein wunderbares Geschenk, das noch aus den Zeiten von Albert Schweitzer herrührte, als man von Europa aus in einem Schiff die Passage machte und ganz sicher ein so wertvolles Geschenk mitnehmen konnte. Allerdings lässt der moderne Flugverkehr die Mitnahme von Tieren im allgemeinen und Federvieh so einfach nicht zu.
Die Arbeiten sind so gut wie abgeschlossen in der St. Francis Schule. Die Direktorin Mrs Sylvia Nalusuuna lobte die Arbeit der GRÜNHELME, nannte sie die „Freunde der St. Francis Schule“. Sie pries besonders den Aufbau einer eigenen Küche und Mensa durch die Grünhelme, die damit den Status der Schule qualitativ angehoben haben, die 1988 mit drei Klassen in Buyamba begonnen hatte. Es müssen jetzt noch einige wenige Ziselierarbeiten beendet werden durch Floris und Thomas Just. So muss der Raum, in dem unsere Werkzeuge und Baumaterialien gelagert waren noch ausgeräumt und rehabilitiert werden für einen zusätzlichen Klassenraum.
Der Tag klang aus mit dem Ausbruch der afrikanischen Sonne, die den Boden in Kürze wieder trocken machte. Die Grünhelme gönnten sich am Abend dieses schönen Tages eine Flasche Rotwein, den zu allem Überfluss die großzügige Stiftung Patrizia und Alfred Hoschek aus Deutschland mitgebracht hatten. Mille grazie nach Augsburg.