Die neue Grundschule in dem kleinen Dorf Maramaia im Osten von Sierra Leone ist fast fertig. Insbesondere die Kinder und die Lehrer warten schon sehnsüchtig drauf, den Unterricht nicht mehr unter provisorischem Blätterdach ausrichten zu müssen.
Von unserem Projektleiter Martin Jäckel
Maramaia, Oktober 2021 – Die alte kleine Schule im Dorf Maramaia ist nach dem blutigen Bürgerkrieg gebaut worden, also nach 2002. Doch das Lehmgebäude war leider nicht besonders stabil. Bei einem schweren Sturm wurde die Schule stark beschädigt und verfällt seitdem. Daher haben wir gemeinsam mit der Dorfcommunity beschlossen, ein neues Schulgebäude zu errichten.
Der Dorftischler in Maramaia heißt Jahre und arbeitet mit uns Grünhelmen gemeinsam an der Schule. Er floh wie die meisten unserer Arbeiter während des Krieges als Kind mit seinen Eltern über die Grenze nach Guinea. Dort war es zwar sicher, doch zur Schule konnte er dort nicht gehen. Heute hat er selbst kleine Kinder und sein größter Wunsch für sie ist ein guter Unterricht; dass sie „schreiben und Englisch sprechen lernen“ wie er sagt.
Die Verständigung klappt immer irgendwie
Jahre selbst kann kein Englisch, doch die Zusammenarbeit mit ihm macht trotz der Verständigungsprobleme großen Spaß. Wenn kein Übersetzer in der Nähe ist, funktioniert die Verständigung in der Regel auch über Hände und Füße. Für uns ist es wirklich eine Freude, mit ihm zusammen zu arbeiten. Aktuell ist Jahre damit beschäftigt, die Türen für die Toilettenhäuschen zu bauen.
Die beiden Gebäude der Schule, in denen sich je drei Klassenräume befinden, sind schon fast fertig. Im letzten Raum wird gerade die Decke mit Platten versehen und dann fehlt eigentlich nur noch die Farbe. An dem Haus, in dem das Lehrerzimmer und die beiden Büros liegen, ist noch ein bisschen mehr zu tun. Auf das Dach kommt ein stabiles Blech und die Seiten werden mit Holz aus der Gegend verschalt. Viele kleine Restarbeiten sind noch zu tun, aber die Arbeit geht auch hier immer schneller voran
Das Team ist motiviert und die Regenzeit endet langsam, sodass unsere Arbeit nicht mehr so oft von Schauern unterbrochen wird. Lange müssen die SchülerInnen und Lehrkräfte also nicht mehr auf ihre neue Schule warten. Im Nachbarort Mansadu konnten wir, wie Sie hier lesen können, kürzlich eine neue Schule eröffnen.